Wie eine Stadt sich in mein Herz schlich, einfach blieb und wieso ich jederzeit nach Wien zurück kehren würde

veröffentlicht in Uncategorized am 24. November 2015

Ich reise nicht des Reisens Willen. Sicherlich, um ferne Länder und neue Kulturen kennen zu lernen und ganz besonders auch, um die Esskultur zu erforschen, aber am meisten reise ich, um einen anderen Blickwinkel auf Dinge zu bekommen, raus zu kommen, wenn mir die Decke auf den Kopf fällt und Abstand zu bekommen. Gerade in den letzten Monaten, als es mir nicht gut ging, habe ich immer wieder den Drang gehabt, abzuhauen. Ich wollte einfach nur weg, einfach nur rennen. Wo ich hinwollte? Ich wusste es nie, aber ich hatte immer einen Fluchtreflex. Doch egal, wo ich war, welchen Ort ich besuchte, ich bin nirgends zur Ruhe bekommen. Weder zu Hause, noch auf Reisen.

Reisen ist für mich mehr als nur unterwegs zu sein. Und eine Stadt hat es mir in diesem Jahr ganz besonders angetan. Eine Stadt hat mein Herz geöffnet. Wenn ich reise, habe ich nie das Gefühl, angekommen zu sein. Ich weiß immer: ich bin nur unterwegs, habe kleine Ziele, doch wirklich wohl habe ich mich dabei bisher nicht gefühlt. Ich war innerlich aufgebracht und unruhig. Und Wien hat mich beruhigt. Ich liebe diese Stadt. Es ist viel mehr als eine Reise. Ich komme in diese wundervolle Stadt und ich habe nicht den Drang, viel zu sehen, viel zu erleben und trotzdem tue ich es jedes Mal aufs Neue.

Letztes Wochenende war ich beim ReiseSalon – einer Reisemesse – in der Hofburg in Wien und habe am Reisebloggerslam teilgenommen. Gewonnen habe ich nicht, aber ich habe tolle Beiträge gehört und mir selbst wieder einmal etwas bewiesen, indem ich mit einem eigenen Text auf die Bühne gegangen bin. Allerdings war das nur ein kleiner Teil dieses atemberaubenden Wochenendes. Ich habe bereits vor einigen Monaten schon einmal über meine erste Reise nach Wien berichtet. Heute kann ich sagen: auch die zweite Reise war nicht mein letzter Aufenthalt. Und ich hatte wieder wundervolle Abende mit wundervollen Menschen. Schon bei der Hinreise lernte ich Marco und Mona kennen. Wir fuhren gemeinsam im Schlafwagen der ÖBB und feierten auf unseren Zimmer eine kleine Puschenparty. Die flauschigen Schlappen waren das Highlight im Hygienebeutel und bereiteten uns große Freude. Ebenso die Männer von nebenan, die scheinbar während der gesamten Fahrt kein einziges Mal ihren Gesichtausdruck änderten sowie der Reisebegleiter und seine durchaus lauten und rauschigen Durchsagen. Man muss aber wirklich sagen: gut schlafen konnte man bei dem Geschaukel sehr schlecht. Da habe ich die Nächte im Novotel Wien City deutlich bequemer und ruhiger verbracht.

 

Am Freitag Abend nach dem Slam haben wir uns alle noch einmal beim Netzwerktreffen getroffen, gemeinsam gegessen, etwas getrunken und uns unterhalten. Uns einfach verstanden und den weiteren Abend verplant. Eigentlich wollten wir im Sofitel in der Bar einen Cocktail trinken, doch Pläne ändern sich ja gerne mal und so verbrachten wir den Abend im 10. Stock des Sofitels bei der lieben Janett … im Bett. Mit 10 Bloggern – dabei unter anderem  Elena, Romy, Melanie und Jürgen –  lagen wir gemeinsam in dem großen Bett, tranken Sekt und genossen die Aussicht auf den Stephansdom. Es war magisch. Die meisten kannten sich vorher gar nicht und doch verbrachten wir den Abend gemeinsam, erzählten, lachten und es fühlte sich an, wie eine lange Freundschaft.

Der Abend verstrich viel zu schnell und wir beschlossen, ihn noch nicht enden zu lassen. Gemeinsam mit Marco, Theresa, Mona und Hubert bin ich noch weiter gezogen. Es ging zum Bricks. Dort sagte uns der Türsteher schon, dass das Durchschnittsalter zwischen 16 und 19 läge. Ich weigerte mich ein bisschen, mitzugehen. Meine letzten Erfahrungen in Wien hatte ich mit dem Loco. Gleiches Durchschnittsalter und ein kleiner Absturz – wenn auch legendärer Abend! Die anderen überredeten mich und so ging es ins Bricks. Wir tanzten, lachten, schauten den Jugendlichen beim tanzen, flirten und Trinken zu. Ich war k.o. vom Tag, aber ich hatte Spaß, ich hatte einen wundervollen Abend und mein Herz lachte wie sonst was. Es war einfach magisch. Und dann ging ich ins Hotel, fiel ins Bett und schlief sofort ein.

Dem aber nicht genug. Am Samstag bin ich zu Ashley gefahren. Wir haben nicht viel gemacht. Ich lag lange auf der Couch habe geschaut, wie sie einen Esstisch gebaut hat, habe mit Rufus gekuschelt und ein bisschen geschlafen. Anschließend sind wir mit Rufus noch raus, haben eingekauft und Ashley hat gekocht. Nudeln mit Feta, Tomaten und Rucola. Als Nachtisch Applecrumble mit Eis. Es war ein inneres Fest und es fühlte sich an, als sei ich zu Hause. Ich kenne Ashley nun seit einigen Jahren, aber immer nur über das Internet. Im April haben wir uns das erste Mal in Wien getroffen und jedes Mal wieder freue ich mich wie ein Keks. Ashley und Wien ist quasi die perfekte Kombination und ich genieße jede Minute. Das ist Freundschaft und ich liebe es! Und ich komme bald wieder. Versprochen!

Außerdem beim ersten Reisebloggerslam Österreich dabei: René, Franziska und Manuel sowie Sabine und Tom.

Ich wurde vom ReiseSalon zum ersten österreischischen ReiseBloggerSlam eingeladen. Dieser wurde von Ethiopian Airlines, der Europäischen Reiseversicherung, den Accorhotels und der ÖBB unterstützt. Vielen Dank für die Einladung!

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1 Kommentar

  • Antworten Sabine 24. November 2015 um 14:45

    Liebe Mareike,
    was für ein schöner und authentischer Bericht! Er ist genau so, wie ich Dich bei unserer kurzen Begegnung erlebt habe. Danke für die Verlinkung! Ich wünsche Dir weiterhin viele Reisen an Orte, an denen statt Fluchtreflex das Ankommen-Gefühl überwiegt.
    Dass dieses Gefühl weniger mit dem Ort als mit dem inneren Erleben zu tun hat, hast Du ja selber auch schon herausgefunden.
    Ganz liebe Grüße, Sabine

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