Digitale Medienproduktion an der Hochschule Bremerhaven

veröffentlicht in Uncategorized am 21. Juni 2015

Im vergangenen Jahr habe ich mein Studium an der Hochschule in Bremerhaven begonnen und kann nach nicht einmal zwei Semestern schon sagen: das war genau die richtige Entscheidung. Ich hatte mich damals an 20 Universitäten beworben und bekam auch 20 Absagen. Dass Bremerhaven mich noch im Nachrückverfahren genommen hat, war ziemliches Glück. Ich möchte euch heute einen Einblick in meinen Studiengang geben und vielleicht hat der ein oder andere ja Lust, sich ebenfalls zu bewerben. Die Frist für das kommende Wintersemester endet am 15. Juli – es ist also noch ein bisschen Zeit.

Übung zum Thema »Perspektiven«

Worum geht es im Studium?
Das Studium ist sehr vielfältig. Das bedeutet, dass alle Themen zum Gebiet »Medien« ein wenig angeschnitten, aber nicht bis ins Detail gelehrt werden. Der Studiengang geht Richtung Mediendesign, hat aber auch viele Grundzüge der Medieninformatik. Man kann also in alle Bereiche hinein schnuppern und sich selbst entscheiden, worauf man sich letztendlich spezialisiert.
Im ersten Semester hatten wir sechs Module:

  1. Multimediatechnik – In dem Modul ging es vor allem darum, wie Medien technisch umgesetzt werden. Was sind Informationen? Wie verarbeitet der Computer Bilder und Musik? Was sind Bits und Bytes? Wie kann ich ein Bild komprimieren? Am Ende haben wir eine Klausur geschrieben.
  2. Media Engineering – Hierbei handelte es sich um ein Projekt. Wir sollten zu einem bestimmten Thema eine multimediale Anwendung entwickeln. Dabei ging es vor allem auch darum, die Ansprüche potentieller Nutzer und die des Kundens zu beachten. Am Ende haben wir einen Prototypen für eine App zum Thema »Seefahrtsromantik« entwickelt.
  3. Grundlagen der Medienproduktion – Wie ist ein Magazin aufgebaut? Wie gestalte ich ein Plakat? Wie gehe ich mit Photoshop, InDesign und Illustrator um? Als Semesteraufgabe mussten wir Plakat, DVD-Inlay, DVD-Aufdruck. Booklet und einen animierten Banner zu einem selbst ausgedachten Film abgeben.
  4. Grundlagen der Mediengestaltung – Wie wirken Farben und Formen? Wie kombiniere ich Farben und Formen und vor allem der Umgang mit HTML. Endergebnis war eine Webseite bzw. ein Portfolio, in dem wir unsere Wochenaufgaben präsentieren sollten.
  5. BWL – Auch Betriebswirtschaftslehre gehört dazu. Wir hatten im letzten Semester den ersten Teil des Moduls und in diesem Jahr den zweiten. Prüfungsleistung wird eine Klausur sein.
  6. Wissenschaftliches Arbeiten – Zu jedem Studium gehört auch eine Bachelorarbeit und wie man diese am besten schreibt bzw. nach allen Normen, lernt man hier. Am Ende musste eine Hausarbeit abgegeben werden. Ich habe über WhatsApp geschrieben.
Semesteraufgabe für das Modul »Grundlagen der Medienproduktion«
Ihr merkt vielleicht schon: Klausuren schreiben wir sehr wenige, dafür haben wir große Projekte, die in den Semesterferien fertig gemacht werden müssen. Das frisst zwar Zeit, macht aber sehr viel Spaß. Ich liebe die kreative Arbeit und auch die Gruppenarbeiten haben bisher sehr gut geklappt. Es ist so schön, am Ende das fertige Ergebnis in der Hand halten zu können und die eigene Entwicklung an Hand der Wochenaufgaben zu sehen.
Dieses Semester sind die Module sogar noch kreativer.
  1. BWL
  2. Marketing – Voll mein Ding. Marketing finde ich sehr interessant und ist auch etwas, was ich mir als Beruf vorstellen kann.
  3. Animation – Mit dem Programm stehe ich zwar ein wenig auf Kriegsfuß, aber generell ein sehr spannendes Thema. Wir lernen modellieren, einfärben, Mapping und die Animation sowie Lichtsetzung mit Maya. Am Ende soll ein animierter Clip abgegeben werden.
  4. Projektmanagement – Zusammen mit »Wissenschaftliches Arbeiten« bilden diese Module die Grundlagen. Auch hier muss ich eine Hausarbeit abgeben. Wir schreiben über die Elbphilharmonie und was bei Planung und Durchführung schief lief.
  5. Kommunikationsdesign – Vom Corporate Design über Typographie hin zu Magazin-Gestaltung und Plakatdesign. Ein wirklich spannendes und vielfältiges Modul. Ich muss ein Magazin mit mindestens 12 Seiten am Ende abgeben, das Thema darf ich selbst wählen. Aber dazu an anderer Stelle nochmal mehr.
  6. Audiovisuelle Medien – Wie der Name es schon sagt, geht es um Audio und Video. Wir drehen kleine Filme, machen Tonaufnahmen und arbeiten generell sehr frei. Ein Beispiel unserer Gruppe könnt ihr euch auf Vimeo anschauen. In diesem Semester muss ein Film zum Thema »Anders« abgegeben werden. Wir befinden uns gerade in der Konzeptplanung.
Ja, was soll ich sagen? Ich kann nur jedem, der kreativ arbeiten möchte, diesen Studiengang ans Herz legen. Man beendet das Studium im Regelfall nach 7 Semestern (davon ein Praxis- oder Auslandssemester) mit dem Bachelor of Arts. Der NC lag im letzten Jahr bei 2,0. Die Chance im Nachrückverfahren ist allerdings trotz der kleinen Anzahl von 30 Studienplätzen sehr hoch. Ich habe den Platz mit einem Schnitt von 2,7 und zwei Wartesemestern bekommen. Die kleine Anzahl an Studierender in dem Studiengang ist auch ein weiterer Vorteil, weswegen ich das Studium empfehlen kann. Jeder kennt jeden und man ist eine große Gruppe. Man arbeitet zusammen, hilft sich und hat auch Kontakt zu den höheren Semestern. Es ist wirklich der Knaller. Und nicht nur der Studiengan, auch die Hochschule. Ich habe am Anfang einige Bedenken wegen Bremerhaven gehabt. Die Stadt ist sicherlich nicht die schönste und man hört viel Negatives. Dies kommt aber meist von den Einheimischen. Die Bremerhavener meckern. Und die Zugezogenen und Studenten? Fühlen sich pudelwohl und schenken der Stadt mehr Aufmerksamkeit und Engagement als Einheimische. Eigentlich traurig, aber auch ein wenig motivierend.
Die Hochschule hat keine 3.200 Studenten. Alles ist deswegen sehr familiär. Ich habe selbst durch diverse Parties, Veranstaltungen und Sportkurse sehr viel Kontakt zu anderen Studiengängen wie Information, Wirtschaftsinformatik oder Nachhaltige Energie- und Umwelttechnologien. Wenn gutes Wetter ist, treffen wir uns am Deich zum Grillen, der StuCa (StudentenCafé) veranstaltet regelmäßig unter der Woche Parties und Veranstaltungen und mehrmals im Jahr gibt es große Hochschulfeiern, die vom AStA organisiert werden. Die sind übrigens auch der Knaller. Kleidertauschparty, Poetry Slam, Kutterpullen … es wir organisiert, was das Zeug hält. Kurzum: ich fühle mich pudelwohl und ich würde nirgendwo anders studieren wollen.
Weitere Informationen zu meinem Studiengang findet ihr auch der Webseite der Hochschule.
Previous Post Next Post

Keine Kommentare

Hinterlasse eine Antwort

You Might Also Like