In den letzten Monaten hatte ich den ein oder anderen Rückschlag und immer wieder Probleme mit meinen Depressionen. Es gab Tage, da kam ich gar nicht aus dem Bett. Tage, an denen ich ohne Grund ewig geweint habe. Und es gab immer wieder Menschen, die mich unbewusst tiefer in diesen Sog gedrängt haben. In vielen dieser Situationen habe ich einen Flucht-Reflex gehabt, doch letztendlich bin ich immer wieder geblieben. Mir fehlten einfach die Möglichkeiten. Mir fehlte der Mut. Und dann kam ich an einen Punkt, an dem es nicht mehr anders ging. Und ich buchte London. Dass das alles verschlimmern würde, hätte ich nie gedacht.
Depression
Eigentlich wollte ich diesen Text nicht veröffentlichen. Oder erst in einem Monat, wenn mein Aufenthalt in der Klink ein Jahr her ist. Aber irgendwie passt es gerade. Es passt alles. Und es passt gar nicht. Ich weiß auch nicht. Ich habe mir vorgenommen, mehr über meine Krankheit zu schreiben, weil sich viele Menschen angesprochen gefühlt haben bei meinen Texten und ich manchmal einfach hoffe, dass ich ihnen damit helfe, dass es ihnen nicht so schlecht geht wie mir.
Seit gestern diskutiert das Internet wieder zum Thema Suizid und Depressionen. Gestern hat sich Blogger Johannes Korten dazu entschieden, dem Leben selbst ein Ende zu setzen und damit Frieden zu finden, weil er es anders nicht ausgehalten hat. Und das Internet diskutiert und jeder macht sich seine eigene Meinung und hält sie für die richtige. Ich auch. Ich möchte heute meine Gedanken dazu preisgeben. Aus Sicht einer Person mit Depressionen und aus Sicht einer Person, die selbst schon einmal kurz davor war, allem ein Ende zu setzen.
Manchmal muss erst etwas passieren, bevor man versteht, dass es an der Zeit ist, etwas zu ändern
Manchmal kommt alles auf einmal und manchmal ist das meiste davon gar nicht geplant. Mit der Zeit habe ich verlernt, an Zufälle zu glauben, irgendwie ist es Schicksal und so schreibe ich diesen Post heute nicht, weil es geplant war sondern weil eins zum anderen kam. Im letzten Jahr ging bei Twitter der Hashtag #notjustsad rum, bei dem User über ihre Depressionen schrieben. Das Ganze schlug eine riesige Welle. Viele, die bereits diagnostiziert depressiv waren, haben von ihren Erlebnissen berichtet und Mut gemacht, andere einfach mitgeschrieben, weil sie merkten: hej, die denken so wie ich. Und so auch ich. Ich habe schon lange überlegt, einen Blogpost dazu zu verfassen und als sich Anfang der Woche einige Ergebnisse überschlugen und ich plötzlich wieder Panik bekam, in ein Loch zu fallen, kam mir wieder der Gedanke. Dann startete ebenfalls Jana Seelig, die auch Initiator von #notjustsad war, den Hashtag #ichbin. Ein Hashtag,…